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Klaviatur

Stiften

Teil einer Geschichte werden

Noch immer ist die Lübecker Altstadt eine der eindrucksvollsten Stadtlandschaften Deutschlands. Dass sie es wurde, verdankt die Stadt zum großen Teil privaten Stifterinnen und Stiftern.

Über Jahrhunderte hinweg haben sie mit ihren Mitteln und ihrem Engagement sowohl das Stadtbild wie auch das soziale und kulturelle Leben in Lübeck mitgestaltet. Die Reihe der Förderer beginnt im 13. Jahrhundert und reicht bis in die Gegenwart, am augenfälligsten belegt durch die zahlreichen Bronzeschilder »Wiederhergestellt mit Hilfe von …«.

Zu Lübeck gehören nicht nur die Bauten, sondern auch ihre Orgeln. Hochrangige Kirchenmusik ist ein Teil des Erbes unserer Stadt. Ob in Gottesdiensten oder Konzerten – immer wieder wird man von auswärtigen Besuchern auf dieses »Pfund« der Lübecker Innenstadtkirchen neidvoll bewundernd angesprochen. Zu dieser musikalischen Tradition gehören auch die zahlreichen Kinder- und Jugendchöre, in denen neben der Freude am Musizieren auch Werte und Haltungen des christlichen Glaubens vermittelt werden.

Die Hansestädte Hamburg und Lübeck gelten als die Orte mit den meisten Stiftungen in Deutschland. Bürgerliches Engagement hat hier eine Tradition. Bis heute sind die Motive für diesen Mitgestaltungswillen erstaunlich konstant geblieben.

Jede Schenkung ist ein Bekenntnis zur eigenen Stadt, die auch in Zeiten früher unbekannter Mobilität eben mehr ist als nur ein Ort, wo man wohnt und arbeitet. Jede Schenkung ist ein Bekenntnis zu einer kulturellen Tradition, die aus den Tiefen der Vergangenheit durch die Gegenwart an die Zukunft weitergegeben werden soll. So durchbricht das Stiften den Kreis rein privater Interessen und fügt den Geber oder die Geberin ein in jene kulturelle Größe, die Lübeck heißt. »Stiften« heißt daher nicht nur »Geld geben«, sondern auch Sinn stiften.

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